Last Updated on 30.05.2025 by Domenico
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Kaum ist das Cavazzen Museum in Lindau eröffnet, hat es schon seinen ersten Preis bekommen: Der Cavazzen hat einen Denkmalpreis des Bezirks erhalten. Nach Überzeugung der Jury zeichnet sich die Sanierung des barocken Bürgerpalais durch besondere Vor- und Rücksicht sowie akribische Planung und überragende technische Ausführung aus.
Neubauten und Sanierungsprojekte in Schwabmünchen, Augsburg, Lindau, Kammlach und Friedberg haben den Architektur- bzw. den Denkmalpreis des Bezirks Schwaben erhalten – darunter auch der Cavazzen in Lindau, der in den vergangenen Jahren von Grund auf saniert wurde. Mit den Auszeichnungen ehrt der Bezirk Leistungen, die das historische und architektonische Erbe in Schwaben auf besondere Weise prägen und erhalten.
„Baukultur berührt uns oft im Kleinen und prägt doch das große Ganze“, so Bezirkstagspräsident Martin Sailer bei der Preisverleihung im Augsburger Veranstaltungsort Weitblick. „Die Häuser, in denen wir wohnen, die Plätze, an denen wir uns begegnen und die Brücken, über die wir gehen: Sie alle erzählen eine Geschichte.“ Der Bezirk ehre als überörtlicher Kulturträger diejenigen, die diese Geschichten weitertrügen. Der Architekturpreis würdigt zukunftsweisende Bauobjekte, die verantwortungsvoll mit der Baukultur und ressourcenschonend mit der Natur umgehen und städtebauliche und dörfliche Sozialstrukturen verbessern. Der Denkmalpreis zeichnet gelungene Sanierungen historischer Bauwerke und den Erhalt des architektonischen Erbes aus.
Bereits seit 2002 vergibt der Bezirk Schwaben jährlich seinen Denkmalpreis für gelungene Sanierungen historischer Bauwerke. Empfehlungen für preiswürdige Objekte erhält die Bezirksheimatpflege von den unteren Denkmalschutzbehörden der Städte und Landkreise, Heimatpflegerinnen und -pflegern sowie vom Bayerische Landesamt für Denkmalpflege.
Das „Haus zum Cavazzen“ wurde 1728 erbaut und beherbergt das Lindauer Stadtmuseum. Es gilt als eines der schönsten barocken Bürgerpalais am Bodensee. Im 20. Jahrhundert verkauften die damaligen Eigentümer das Gebäude an die Lydia und Ludwig Kick‘sche Stiftung, die es der Stadt seit 1930 als Museum zur Verfügung stellt. Seit 2018 läuft die Sanierung im Spannungsfeld zwischen Denkmalschutz, Barrierefreiheit, Gebäudesicherheit und Brandschutz. Die Instandsetzung des Palais ist die größte Investition in den Denkmalschutz in der Geschichte Lindaus. Nach Überzeugung der Jury zeichnen sich die Arbeiten durch besondere Vor- und Rücksicht sowie akribische Planung und überragende technische Ausführung aus.
„Wir sind sehr geehrt, dass der Cavazzen diese Würdigung erhält“, freut sich die Lindauer Oberbürgermeisterin Dr. Claudia Alfons. „Das ist eine wunderbare Anerkennung – nicht nur für ein herausragendes Baudenkmal unserer Stadt, sondern auch für die fantastische Arbeit, die hier in den vergangenen Jahren bei seiner Instandsetzung geleistet wurde. Unser Dank gilt daher allen beteiligten Fachplanern, Verwaltungsmitarbeitern und nicht zuletzt den ausführenden Handwerksbetrieben.“
Seit 19. Mai ist das Cavazzen Museum wieder geöffnet. Die Dauerausstellung widmet auch der Erbauung des Hauses ein Kapitel. Besonderes Besuchshighlight ist das Erlebnis des Dachstuhls, der zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses und Museums öffentlich zugänglich ist.